Seit 1915 war Hermann Maas Pfarrer an der Heidelberger Heiliggeistkirche. Mit seiner positiven Einstellung zu Ökumene, Judentum und zur Weimarer Republik stand er in seiner Landeskirche ziemlich allein. Die evangelische Kirche war eng mit dem monarchischen Staat verbunden und tat sich mit den politischen Verhältnissen nach 1918 schwer. In Baden wurde mit Klaus Wurth 1924 …
Politisch und soziales Engagement
Liberaler Stadtrat und sozial engagierter Pfarrer 1918 trat Maas der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bei und war zwei Legislaturperioden lang Heidelberger Stadtrat. Er setzte sich sehr für die Verbesserung der Wohnverhältnisse ärmerer Menschen ein und tat viel für die Errichtung des neuen Stadtviertels Pfaffengrund. Erheblichen Anfeindungen sah er sich 1925 ausgesetzt, als er am …
Brückenbauer: Maas und die Ökumene
Als Pionier der Ökumene hat sich Hermann Maas früh für Frieden unter den Religionen und Völkern eingesetzt. „Im Jahre 1913 schickte man mich zum ersten Mal auf eine Weltkonferenz, und zwar war das ein religiöser Weltkongress, der drei Wochen lang in Paris tagte und auf dem sich fast alle Religionen der Welt in zum Teil …
Maas im Dritten Reich
Als Pfarrer in der NS Diktatur Den Umbruch der politischen Verhältnisse bekam Maas 1933 nach der Rückkehr von einer Palästina-Reise zu spüren. Der örtliche NSDAP-Kreispropagandaleiter forderte ein Berufsverbot für den „Judenpfarrer“, wogegen sich die Landeskirche verwahrte. Fortan wurden seine Predigten überwacht. Maas setzte sich gleichwohl weiter für Juden und sogenannte Judenchristen ein und verhalf vielen …
Nach dem Krieg
Für einen Neubeginn 1945 In einem 1945 verfassten Memorandum sprach sich Hermann Maas 1945 für einen demokratischen Neuaufbau der evangelischen Kirche von unten aus und bekannte ein Versagen von Pfarrern, Kirchenleitung und Gläubigen in der Diktatur. Das war zwei Monate vor dem Stuttgarter Schuldbekenntnis der Evangelischen Kirche. Als politisch unbelasteter Theologe hätte er für einen …