Ein Rundgang durch den Heidelberger Norden
Im Bild zu sehen die Elisabeth-von-Thadden Schule.
Der zweite Teil des Heidelberger Stadtrundgang konzentriert sich auf den Norden der Stadt.
7. Elisabeth-von-Thadden Schule
Die Elisabeth-von-Thadden-Schule ist ein zentraler Erinnerungsort der nationalsozialistischen Geschichte Heidelbergs. Ihre gleichnamige Gründerin war eng befreundet mit Hermann Maas. Viele Schülerinnen des einstigen Mädcheninternats besuchten seine Gottesdienste und ließen sich von ihm konfirmieren. Wegen ihres Einsatzes für die Heidelberger Juden geriet Elisabeth von Thadden früh ins Visier der Gestapo. Als Angehörige eines Netzwerks regimekritischer Eliten wurde sie 1944 in Berlin verhaftet und am 8. September in der Haftanstalt Plötzensee hingerichtet. Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ machte sich Hermann Maas für die Wiedereröffnung der Schule stark. Am 7. Januar 1946 konnte der Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden.
8. Beethovenstraße 64
Nachdem Hermann Maas im Sommer 1943 zwangsweise in den Ruhestand versetzt worden war, musste er seine Pfarrwohnung im Schmitthennerhaus aufgeben. Zusammen mit seiner Familie zog er nach Handschuhsheim in die Beethovenstraße 64.
Dort lebte Maas bis zu seinem Tod am 27. September 1970. Im Laufe der Jahre durfte er in seiner Wohnung zahlreiche bekannte Gäste und enge Freunde empfangen.
9. Friedhof Handschuhsheim
Hermann Maas wurde am 1. Oktober 1970 auf dem Handschuhsheimer Friedhof beigesetzt. Ein Jahr später wurde an seinem Grab ein Gedenkstein angebracht. Das aus Muschelkalkstein geschlagene Kreuz geht auf die Arbeit des Bildhauers Helmut Waldherr zurück. Gemäß eines alten jüdischen Brauchs legen viele Friedhofsbesucher heute noch einen Stein auf das Grab, um zu zeigen, dass Hermann Maas unvergessen ist.
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Beitragsbild von Rudolf Stricker
