Hermann Maas´ theologische Sichtweise auf das Judentum prägte sein Handeln und Denken. Für ihn waren die Juden das von Gott auserwählte Volk. Er glaubte an ein zusammenhängendes Schicksal zwischen Judentum und Christentum sowie an einer bleibende Bedeutung des jüdischen Volkes für die Heilsgeschichte.
Deutsch-israelische Aussöhnung
Maas engagierte sich für den Abbau von Vorurteilen gegenüber Juden und die deutsch-israelische Aussöhnung. In seinen Reiseberichten beschrieb er die Juden als „ideale“ Menschen und hob deren Aufbauleistung und Zusammenleben in Kibuzzim (Gemeinschaften) hervor.
Maas als Brückenbauer
In den frühen Nachkriegsjahren gab es keine offiziellen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Auf persönliche Bitte von Theodor Heus übermittelte Maas daher ab 1951 Nachrichten an israelische Diplomaten und machte erste Verständigungsversuche möglich.
Gerechter unter den Völkern
1964 wurde Maas für seinen Einsatz für Juden im „Dritten Reich“ als „Gerechter unter den Völkern“ mit der Yad-Vashem-Medaille geehrt. Dies ist die höchste Auszeichnung, die „Nicht-Juden“ in Israel erhalten können. Noch heute erinnert ein Baum in der „Allee der Gerechten“ in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem an ihn.
Maas und der NahostkonfliktM
Maas stand im Nahostkonflikt stets auf Seiten Israels. Seiner Meinung nach waren allein die arabischen Staaten Schuld an Aggression und Kriegen. Israel verteidigte sich hingegen nur gegen seine Nachbarstaaten. Verantwortlich für die Konflikte machte Maas nicht die arabische Bevölkerung, sondern vor allem deren Anführer.