Rezeption Hermann Maas
Rezeption & Erinnerung

Der Blick zurück: Rezeption und Erinnerung an Hermann Maas

Bundespräsident Heuss

„Sie haben an der Rückgewinnung eines menschlichen Vertrauens gearbeitet, das durch Verbrecher zertrampelt war. Ich glaube zu wissen, nicht nur was einzelne, sondern was wir alle Ihnen zu danken haben. Solches Sie herzlich immer wissen zu lassen, auch wenn Ihr Tun nicht auf Dank, sondern auf Sühne gerichtet war, bleibt mein herzliches Bedürfnis.“

Deutschlands erster Bundespräsident Theodor Heuss über Hermann Maas


Schon der erste Nachkriegsbürgermeister bezeichnete Hermann Maas als den „wahren Helden Heidelbergs“. Seither ist die Erinnerung an seine leidenschaftliche Freundschaft zu Juden und Judentum leuchtendes Beispiel auch für nachkommende Generationen.

Dabei ist die Erinnerung an Hermann Maas zu einem Mittelpunkt des Gedenkhaushaltes der Stadt Heidelberg geworden. Bis heute motiviert und inspiriert Hermann Maas zur Mitmenschlichkeit.


„Sein  rückhaltloses Eintreten für die von den Nationalsozialisten  geächteten und verfolgten Mitbürger hat ihm Dankbarkeit und Anerkennung in unserem Land und im Staate Israel eingetragen.“

So ehrte Bundespräsident Gustav Heinemann Hermann Maas in seinem Beileidsschreiben an die Familie Maas

Bundespräsident Heinemann

Die Gedanken von Hermann Maas zu dem Verhältnis zwischen Deutschen und Israelis beschrieb sein Biograf Markus Geiger: „Maas, der von 1945 bis zu seinem Tod 1970 nicht nachließ von der Schuld des deutschen Volkes zu sprechen, galt in Israel als glaubwürdiger Repräsentant eines anderen Deutschlands. Wiedergutmachung blieb für Maas kein abstrakter Begriff, sondern es war persönlich erlebtes Mitfühlen mit dem jüdischen Volk. Es waren moralische Reparationen zu leisten.“


Bundestags-Präsident Schäuble

„Hermann Maas hat sich mit unbeirrbarer Konsequenz für das Verständnis der jüdischen Religion eingesetzt, und zwar insbesondere auch innerhalb der Evangelischen Kirche. Es gehörte Mut und Entschlossenheit dazu, sich im Dritten Reich für eine gerechte Sicht der jüdischen Religion einzusetzen.

Wir heutigen gehen keine Risiken ein, wenn wir uns für ein friedliches Zusammenleben zwischen Christen und Juden einsetzen. Gleichwohl ist dieses Zusammenleben immer wieder Beeinträchtigungen ausgesetzt.“

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble über Maas


Besonders relevant ist sein Vorbild immer dann, wenn die Werte der Mitmenschlichkeit und Toleranz in Frage gestellt wurden. So erlebte das Gedenken an Hermann Maas in Folge der gesteigerten Fremdenfeindlichkeit Anfang der 1990er Jahre einen Höhepunkt.

Auch unsere Gegenwart verlangt, die Erinnerung an Hermann Maas wach zu halten, der Brücken baute zwischen Konfessionen und Nationen.


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Beitragsbild von Lukas Bracht